Überfischte Seen, Teiche und Flüsse
Jeder von uns kennt das, man sitzt am See und die Bisse bleiben aus. Letzte Woche noch wie bekloppt gefangen und auf einmal nichts mehr. Die anderen Angler haben auch gefangen wie verrückt. Und das fast immer.
Und nun ganz plötzlich, still ruht der See. Hmmm, Ursachenforschung. Wir finden tausende Gründe, um Jemanden die Schuld zu geben. Wir fangen mit dem Wetter an, dann ist es der Wind, es stehen gerade riesige Räuber am Futterplatz oder die Karpfen stehen gerade ganz woanders. Aber kaum Jemand kommt darauf, dass der Tümpel einfach nur überfischt ist.
Das heisst, der Angeldruck ist zu hoch geworden. Fast jeder Karpfen hat schon unerfreuliche Bekanntschaften mit diesen komischen aber auch leckeren runden Dingern gemacht und sich schon mal gepieckt. Wobei es ja auch schon bekannt ist, dass der ein oder andere Karpfen schon mehrmals an den Haken ging. Entweder sind diese Schmerzunempfindlich oder sie wissen schon das es gleich pieckt, aber sie wissen auch das Ihnen die Freiheit geschenkt wird. Leider geht die Rechnung nicht immer auf, zumindest wenn sie an einen “Kochtopfangler ” geraten. Hauptsache er hat sich schön die ” Wanne” vollgeschlagen. Was also tun, wenn die Bisse ausbleiben???
Die Lösung liegt auf der Hand !!!
Schon mal darauf gekommen, einfach die Köderwahl zu ändern??? Ich weiss das das nicht ganz einfach ist, weil man ja seinem Boilie vertraut und er vorher viel Erfolg gebracht hat. Und wenn es einmal schmeckt, schmeckt es also immer. Falsch.!!! Weicht mal auf andere Köder aus. Das Einfachste wären Naturköder. Die Vielfalt ist gross. Angefangen von Tigernüssen, Mais, Muschelfleisch oder Krebsfleisch bis hin zur alten gekochten Kartoffel oder Griesknödel. Wenn Ihr es mal so erlebt, scheut Euch nicht, eine Rute vom Pot zu nehmen und probiert es einfach aus. Ihr habt nichts zu verlieren. Ihr blankt so oder so, aber Ihr habt es probiert und oft liegt der Erfolg auf der Hand. Ich selbst habe es auch schon gemacht und ich war erfolgreich. Ich habe einmal davon gelesen das man sogar mit Frolic den Karpfen überlisten kann. Da mich mein Schäferhund, schläft sich nachts viel ruhiger ;-))), immer bei meiner Session begleitet, habe ich natürlich auch immer ein paar Leckerchen dabei. So entwendete ich meiner Kira, als Sie beim spielen war, eine Hand voll dieser leckeren Frolic Happen.
Dabei ertappte sie mich, denn Sie kennt das Geräusch ganz genau, wenn man diese Tüte öffnet. In der Hoffnung das Sie jetzt etwas davon bekommt legte Sie sich dicht zu mir und schaute verdutzt zu und fragte sich wohl, was ich da wohl mache. Ich trennte den alten Köder vom Haar und ersetzte den Boilie durch 2 Frolic Stücken. Nach genau 1 Stunde schrie der Bissanzeiger und das Rätsel war gelöst. Leider hat Frolic einen Nachteil, nach ca. 1 1/2 Stunden muss der Köder erneuert werden, da es sich im Wasser auflöst. Ich kenne das Gefühl ganz genau, man grübelt und grübelt und versucht nach Gründen zu suchen, warum plötzlich nichts mehr beisst. Man steht oft auf, geht zum Pot und zieht an der Schnur, um zu prüfen ob dieser Bissanzeiger überhaupt eingeschaltet ist. Obwohl man es 5 min. früher schon getestet hat.Er könnte ja defekt sein oder die neuen Batterien sind leer. Man läuft beiirrt umher und wundert sich nur. Man geht zum nächsten “Angelcamp” und fragt dort nach den Fangergebnissen.
Alternative …
Man findet auch genug andere leckere Dinge in seiner Kühlbox, die einem Karpfen auch schmecken würden. Sei es ein kleines Stück Wiener oder ein Käsewürfel wäre auch empfehlenswert. Sogar der alte Klassiker, die Kartoffel würde unserem Karpfen gefallen. Mal ganz ehrlich, kennt Ihr noch einen Carphunter, der noch mit einer Kartoffel fischt? Ich kenne keinen Einzigen. Früher, als es noch keine Boilies gab, war doch die Kartoffel bei Karpfen angeln sehr beliebt und auch erfolgreich. Aber auch im Wasser gibt es den ein oder anderen Leckerbissen für den Karpfen. In fast jedem Gewässer gibt es Muscheln oder Krebse. Geht am Ufer entlang und achtet auf Muscheln oder Krebse. Findet Ihr diese Tiere, wisst Ihr, dass der Karpfen sich auch davon ernährt. Er bevorzugt ganze Muschelbänke als Fressort.. Am liebsten noch recht junge Muscheln. Diese sind recht klein und lassen sich besser knacken und das Fleisch ist sehr nahrhaft. Findet Muscheln, macht sie auf und stecht mit der Ködernadel durch die Stelle, an der die Muschel an der Schale haftet, denn dort ist das Fleisch am festesten. Aber bedenkt, dass dieses Fleisch auch anderen Seebewohnern, als Delikatesse, bestens bekannt ist. Nicht nur der Schleie schmeckt dieses Fleisch, nein , sondern auch ein schöner dicker Aal schwimmt nicht achtlos daran vorbei. Genauso wenig der Barsch, Wels und Co., können kaum widerstehen.
Fazit
Habt Mut zum Risiko und die Tage des “blankens” sind vorbei oder zumindest werden vielleicht reduziert, auch dieser Tip von mir ist keine Garantie, aber es kann der Schlüssel zum Erfolg sein. Manchmal ist allein die Vorfachlänge, der zu grosse Haken oder einfach nur das falsche Rig am Misserfolg schuld. Also wechselt einfach mal die Technik oder Taktik. Probiert auch mal ruhig wieder Sachen aus, die schon lange keine Beachtung in euren Tacklekisten mehr gefunden haben. Manchmal hilft das ja schon. Für Eure nächste Session, wünscht Euch Carpfisher.info,