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Der Wille war stärker

Regenbogen

Ein Wochenende Anfang April, dass klingt nach schlecht Wetter oder?

Auf jeden Fall war der Drang endlich wieder einen schönen Fisch in den Händen zu halten wesentlich größer als die Scheu vor dem schlechten Wetter. Gefüttert war ein Platz mit Ready Baits Muschel auf ca. 4,7 Meter und einer mit Selfmade Robin Red vor einer Gebüschfront.

Ich fischte beide Ruten mit einer 120gr. Inliner Montage und einem relativ steifen Snake Bait Vorfach. Den Muschelboilie dippte ich in Muschel Dip und Sperm Amino und den Selfmade besprühte ich mit Robin Red (Rod Hutchinson) und dippte ihn ebenfalls in Sperm Amino (meiner Meinung nach der Absolute Bait).  Auf Grund der Feststellung dass ich bei diesem Wetter der einzige Angler am See war, konnte ich es mir erlauben die Ruten über den ganzen See zu ziehen, um die Fische schnell vom Gebüsch wegdrillen zu können. 

still ruht der See

Am Samstagabend war der Wind ziemlich heftig und auflandig und die Temperatur lagen ca. bei 5°C. Voller Hoffnung legte ich mich in meinen mollig warmen Schlafsack und schlief ein. Um drei Uhr wurde ich aus dem Schlaf gerissen!!!!!!! Nein, kein Fisch. Es war nur mein Bruder der mir mit einem Freund einen kleinen Besuch abstattete. Nach einem kurzen Schwätzchen wurde es den beiden schnell zu kalt und sie fuhren nach Hause in die Wärme. Als ich mich wieder aufs Ohr gehauen hatte, schwächte der Wind langsam ab und ich dachte, dass es nun nicht mehr lange dauern kann. Zu Recht, denn um 06:30 Uhr lief die Gebüschrute langsam ab.

Der erste Karpfen

Nach dem Druckaufbau war ich mir sicher, dass der Fisch im Gebüsch festsaß, also hieß es ab ins Boot, welches steif vom Frost am Ufer lag. Ich zog mich bis auf die andere Seite und sah den Fisch an der Oberfläche, konnte jedoch nicht erkennen, wo er sich verhängt haben sollte. Da es noch relativ dunkel war, konnte ich nicht erkennen warum sich der Fisch nur im Umkreis von maximal einem Meter bewegen konnte. Erst nach einem Griff ins eiskalte Wasser, der mich einen nassen Arm bis zur Schulter kostete, konnte ich eine Schnur fühlen, in der sich der Fisch verhangen hatte. Ich riss die Schnur ab und holte sie aus dem Wasser um weitere Missgeschicke zu vermeiden.

carp

Ich dachte, dass ich den Fisch nun vom Gebüsch weg ziehen kann, aber wie mir schien hatte ich falsch gedacht, denn der Fisch bewegte sich noch immer nicht vom Fleck. Ich fühlte also noch einmal alles um den Fisch herum ab und stieß dabei auf eine zweite Angelschnur. Da diese genau identisch mit der meinen war, war ich leicht verunsichert und prüfte meine Montage bevor ich die Schnur abriss. Jetzt war der Fisch endlich frei und ich hatte Zeit zu merken dass ich keinen Kescher dabei hatte. Da mir eine Handlandung von meinem seeuntauglichen Kajak sehr unverantwortungsvoll vor kam, ruderte ich zur nächsten, mit Watstiefeln begehbaren Stelle, um den Fisch auf meine im Boot stationierte Abhakmatte zu befördern. Als ich endlich an meinem Camp ankam war ich so eingefroren, dass ich mir nicht die übliche Selbstauslöseraktion antat. Ich sackte den Fisch ein und wärmte mich erst einmal auf. Am Morgen kam dann auch mein Bruder zum fotografieren und einpacken. Schließlich rief nun die Schule. Aber es hat sich bei all der Kälte auf jeden Fall gelohnt und ich hätte einen schönen Spiegler Anfang der 20 Pfund dafür geben müssen um das Wochenende im Warmen zu verbringen. Und welcher echte Freak macht das schon. Kein Riese aber ein echt schöner Fisch. Was will man mehr?

Karpfen zurück setzen

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