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Spiegelkarpfen – Karpfenart (cyprinus carpio)

Spiegelkarpfen
Der Spiegelkarpfen (Cyprinus Carpio) ist heute weit in unseren heimischen Gewässern verbreitet. Dieser Fisch (siehe Foto unten) ist ein Beispiel dafür, dass auch kleinere Karpfen (bis 15 Pfund) richtig gut im Futter stehen können und einen dicken Bauch bekommen. Beim angeln freut man sich darüber. Denn im Gegensatz zur Brasse, ist beim Angeln der Spiegelkarpfen ein großer Kämpfer.

Generell ist aber zu sagen, dass Spiegelkarpfen nicht unbedingt plump aussehen müssen. Am weitesten ist der Spiegelkarpfen in Deutschland verbreitet. Er zeichnet sich durch ein reduziertes Schuppenkleid aus. Stark vergrößerte Einzelschuppen oder Schuppenpartien treten in der Gegend der Flossenansätze (siehe Foto oben) auf, speziell in der Nähe der Schwanz- und Rückenflosse.

Spiegelkarpfen als Speisefisch


Es gibt wohl kaum einen Fisch im Süßwasser, der als Speisefisch auf eine so lange Tradition zurückblicken kann wie der Karpfen. Besonders in der fleischlosen Fastenzeit nahm er im christlichen Abendland schon früh eine führende Stellung als „Ersatz-Eiweißlieferant“ ein. Von Griechen und Römern aus Asien im Mittelmeerraum eingeführt, wurde der Spiegelkarpfen im Mittelalter von dort durch Mönche über ganz Europa verbreitet und in der Zucht veredelt.

Der Spiegelkarpfen ist bei uns der einzige Vertreter seiner Gattung, doch finden wir in den heimischen Gewässern zahlreiche andere Formen aus der artenreichen Familie der Karpfenfische oder Cypriniden.

Der schwedische Naturforscher Carl von Linné gab ihm 1758 den wissenschaftlichen  Namen Cyprinus Carpio, und er wurde damit zum Namensgeber für die gesamte Karpfen-Familie. Das Wort Cyprinus stammt aus dem Griechischen und ist auf „kypris“, den Beinamen der Aphrodite, der Göttin der Liebe, zurückzuführen; sicherlich eine Anspielung auf die Fruchtbarkeit des Spiegelkarpfens.

Was ist ein Spiegelkarpfen?

Ein Spiegelkarpfen ist ein üblicher Marktfisch. Er hat Spiegelschuppen meist in einer Reihe entlang des Rückens und an den Ansatzstellen der Flossen sowie auf dem Schwanzstiel. Bei wenig durchgezüchteten Stämmen sind alle Körperpartien mit Spiegelschuppen übersät (dann aber entlang der Seitenlinie unregelmäßig).

Schon im 16. Jahrhundert wurden schwach beschuppte Karpfen (des Spiegelkarpfens) und später auch schuppenlose Lederkarpfen erwähnt, ohne dass jedoch eine scharfe Trennung zwischen ihnen vorgenommen wurde. Vor über 120 Jahren waren darüber hinaus vielfach Begriffe wie

  • Sattelkarpfen – mit einer Reihe sehr großer Schuppen entlang der Rücken- und auch der Seitenlinie –
  • oder Karpfenkönige – mit meist 3 parallelen Reihen großer Schuppen an den Seiten gebräuchlich.

Erst in den 1970-er Jahren wurde das Geheimnis der Beschuppung gleichzeitig in Russland und Deutschland gelichtet, ohne dass diese Erkenntnisse eigentlich außer in Züchterkreisen selbst bekannt geworden sind.