PVA unsere unversichtbare Chemiewaffe eines jeden Carphunter’s. In unserem Tacklezubehör ist diese kleine weisse komische Schnur oder diese komischen “Plastesäckchen” kaum noch weg zu denken. PVA, die Lösung für unser zielgenaues Anfüttern. Bevor es diese ” Wunderwaffe” gab, stellte man sich oft die Frage, wie kann ich denn nun meine Partikel zum Anfüttern genau am Angelplatz plazieren, ohne dort hin schwimmen zu müssen, ein Futterboot zu benutzen oder gar ein richtiges Boot. Was also nun, wenn Beides nicht möglich ist. Alternativ wäre noch das Wurfrohr, allerdings erreicht man da eher eine grössere Fläche des Anfüttern’s als eigentlich gewollt. Genauso wie bei einer Wurfkelle oder Schleuder, wobei diese auch nur Sinn machen, wenn man eine kurze Distanz zu unserem Spot hat.
Viele unserer Mitstreiter meinen sogar , viel hilft viel und bringt auch gleichzeitig viel Fisch. Wobei man bedenkt, dass nicht jedes Gewässer gleich ist. Ich kenne Gewässer, wenn man zu viel füttert, meiden die Karpfen den Platz voerst. Diese haben entweder schon schlechte Erfahrungen gemacht und sind deshalb ausgeprochen vorsichtig oder es kommt ihnen zu unnatürlich vor. Bei manchen Gewässern ist es sogar von Vorteil, sehr wenig zu füttern oder besser ist sogar single Hookbaits angesagt. In diesem Fall, ist unsere PVA Schnur genau das richtige Mittel. Dieses ermöglicht uns, mit nur einem Wurf, den einzelnen Köder am Haar und noch zusätzlich eine Hand voll Boilies präzise zu präsentieren, ohne das sich alles verdreht, verdrallt oder verwickelt. Da hilft unser PVA.
Aber was ist das eigentlich , PVA ???
Dieses Material kommt aus der Industrie und es heisst eigentlich PVOH ( Poly Vinylalkohol ). Diese Material wird in der Industrie häufig verwendet, z.B. in der Papierindustrie und in der Textilindustrie ist dieser Stoff nicht mehr wegzudenken. Selbst bei der Herstellung von Klebstoffen findet man unser PVOH wieder. Ein geringer Teil wird für die Folienherstellung verwendet. Dabei gibt es auch zwei Arten, einmal die harte Folie und die weiche flexible Folie. Sie ist schon fast gummi- artig.
Was passiert, wenn Wasser und PVOH zusammen kommen ???
Die H2O (Wassermoleküle) spalten sich und verbinden sich zu OH-Bindungen. Die Molekülkette von unserem PVOH wird sozusagen gesprengt und löst sich vollständig auf. Für uns Karpfenangler ist es auch wichtig, dass alles was wir machen auch wirklich biologisch abbaubar ist. Und in diesem Fall ist es das, da unsere PVOH zu Kohlenstoff und Wasser wird. Es ist auch für Natur und Wasser absolut ungiftig.
Und so funktioniert es !!!
Wenn Ihr Boilies in Reihe füttern wollt, so schneidet etwa 15 cm von der PVA Rolle ab. Halbiert diese und verknotet die Enden !!!
Zieht Euch nun die gewünschte Menge an Boilies auf die Boilienadel !!!
Hackt die Nadel nun in die Schnur ein und schiebt die Boilies nun auf die Schnur. Der zuvor gemachte Knoten verhindert das wieder runterrutschen der Boilies !!!
Jetzt nur noch das Ganze am Haken einhängen und fertig !!! Fertig ist die Rute.
Ihr könnt natürlich noch mehr Boilies auf die PVA Schnur schieben. Nur wenn es mehr werden sollen, dann schneidet etwas mehr PVA Schnur von der Rolle ab und halbiert diese NICHT. Zieht die Boilies mit der Nadel auf die Schnur, wenn Ihr genügend Boilies drauf habt, dann bindet einfach die Enden so zusammen, dass das Ganze einer Kette ähnelt. Hängt diese “Kette” an den Haken und somit habt Ihr mehr “Futterboilies” direkt an der Stelle an dem Ihr fischt. Im Falle es richtig viel werden soll dann gibt es auch diese so genannten PVA Beutel. Diese werden mit diversen Partikeln gefüllt und das komplette Rig mit Blei “eingetütet” dann zusammen gebunden. Leider ist das dann oft zu schwer um richtig zu werfen. So würde sich dann ein Futterboot oder ein richtiges Boot besser eigenen. Aber besser und zielgenauer kann man nicht füttern. Beim werfen hat es auch den Vorteil, wenn alles eingetütet ist, kann es sich auch nicht verheddern.
Allerdings findet auch manchmal dieses tolle Material nicht immer Anwendung. Leider zwingen uns oft die Umstände am Wasser dazu, auf andere Alternative zurück zu greifen. Kalte Wassertemperaturen beeinflussen auch das schnelle Auflösen der Schnur. Regen oder hohe Luftfeuchtigkeit macht es schier unmöglich diese “Wunderwaffe” einzusetzen.. Oder habt Ihr schon mal bei hoher Luftfeuchtigkeit versucht mit dünner PVA Schnur zu arbeiten, oder bei Regen auszuwerfen ;-))). Was lehrt uns das??? Richtig, es macht nur Sinn mit PVA zu arbeiten, wenn man immer daran denkt und immer darauf achtet,
keinen Kontakt mit Wasser !!!
Carpfisher.info wünscht Euch viel Erfolg !!!