10 Sachen zum Karpfen-Angeln
Karpfenangler bleiben meist bei einer Session für mehrere Tage am Wasser. Dazu benötigt Ihr ein Zelt (Carp-Dome) oder Bivvy genannt. Dieses Zelte bieten meist einen sehr hohen Komfort sind aber dafür auch nicht unbedingt preiswert. Qualitativ gute Bivvis fangen bei einem Preis von ca. 250 EUR an und können auch bis zu ca. 700 EUR kosten. Maßgeblich ist hier auf gute Werte für die hydrostatische Wassersäule (gute Werte fangen bei 5000 mm an) zu achten. Wichtig ist auch wie die Bedingungen sind an dem Gewässer was ihr befischen wollt. Ist dort z.B. ein eingenähter Boden erlaubt, oder darf nur ohne Boden das Zelt aufgebaut werden usw.
Früher waren die Karpfenruten schon extrem teuer. Dies hat sich glücklicherweise im Laufe der Jahre geändert. Heute hat fast jeder Tackle-Hersteller sein eigenes Karpfenruten Programm. Für das moderne Karpfenangeln brauchen wir Ruten die meist mit Festbleimontagen gefischt werden und dabei Bleigewichte nicht unter 60 gr. zum Einsatz kommen. Das bedeutet, die Rute muss „Rückgrat“ haben, aber nicht zuviel, denn sie muss auch weich sein um die schnellen Fluchten des Karpfens beim Drill abzufedern. Die Länge der Ruten wird in englischen ft angegeben. Die gängigsten sind 12 ft (3,60mtr.), 12, 6 ft (3,75mtr.) und 13 ft (3,90mtr.). Auch die Wurfgewichte sind im englischen Maß, in lbs angegeben. Hier sind die gängigsten Varianten: 2 lbs, 2,5 lbs, 2,75 lbs, 3 lbs und 3,5 lbs. Ruten gibt es bereits ab ca. 60 EUR das Stück, für bessere Stücke müsst Ihr schon 150 bis 200 EUR „hinlegen“ und wer wirklich gute Ruten haben möchte, muss mit mehr als 300 EUR je Stück rechnen. Es gibt auch die handgebaute Rute die dann in einer ähnlichen Preislage beginnt und nach oben offen ist.
Eigentlich kann man fürs Karpfenfischen jede, etwas größere Stationärrolle, verwenden. – Eigentlich – Die Realität sieht doch schon etwas anders aus. Die Schnurfassung der Rolle sollte es erlauben, dass mind. 250 mtr. 33-er Schnur darauf passen. Wer jetzt anfängt sollte sich auch gleich eine Baitrunner Rolle (Freilaufrolle) zulegen. Diese sind zwar meist etwas teuer, aber hier lässt sich die Bremse und Freilaufbremse perfekt einstellen und muss nicht nach jedem Biss neu justiert werden.
Wer auf größere Distanz angeln will, sollte sich evtl. noch eine Ersatzspule für jede Rolle zulegen, damit er dort evt. geflochtene Schnur aufziehen lasse kann.
Spart nicht bei der Rolle, denn die ist mit entscheidend dafür, wie sicher, gut und schnell Ihr einen kapitalen Fisch landen könnt. Gute Freilaufrollen gibt es bereits ab ca. 80 EUR das Stück.
Karpfen sind echte Kämpfer und leisten beim Drill einen heftigen Widerstand. Daher sollte nur gute Schnur zum Einsatz kommen, möglichst nicht unter 0,30 mm Durchmesser. Beim Fischen bis ca. 150 mtr. Entfernung reicht monofile Schnur aus. Wenn Ihr Euren Köder weiter draußen ablegen wollt oder sogar müsst, dann sollte Dyneema (geflochtene Schnur) eingesetzt werden. Diese hat so gut wie keine Dehnung und der Biss wird direkt an den Bissanzeiger übertragen. Aber Vorsicht: Bei plötzlichen Fluchten des Carps ist eine erhöhte Gefahr für Ausschlitzer gegeben. Achtet beim Schnurkauf bitte auf Qualität. 1000 mtr. einer guten Schnur gibts bereits ab 15 EUR. Bei monofiler Schnur ist es auch wichtig, dass die eine hohe Abriebfestigkeit hat.
Auch wenn es wirklich spannend ist, aber keiner von uns will mehrere Stunden oder Tage hintereinander ständig auf seine Ruten starren. Entlastung finden wir durch den Kauf von elektronischen Bissanzeigern. Hierzu könnten wir jetzt mehrere Seiten schreiben, so umfangreich ist dieses Thema. Aber wie dass so ist, die erfahrenen Angler wissen es alle. Wer mehrere Tage am Wasser ist, muss damit rechnen diese Bissanzeiger auch sehr, sehr schlechtem Wetter auszusetzen. Die Dinger sollten unbedingt wasserdicht sein. Leider stimmen hierbei, wie die Erfahrung zeigt, die Herstellerangaben meist nicht mit der Realität überein. Auch wer sparen will und sich auf ein Minimum beschränkt muss beim Kauf von 3 Bissanzeigern mit einer Funkbox mit mind. 350 EUR rechnen. Vielleicht lohnt sich hier ein Blick bei ebay, dort kann man vielleicht ein Schnäppchen machen. Nicht vergessen darf man die so genanten Swinger oder Hänger, damit auch Fallbisse erkennbar sind.
Damit wir bequem sitzen, und das ist nun mal eine der Hauptbeschäftigungen beim Karpfenangeln, benötigen wir einen bequemen Karpfenstuhl. Dieser sollte mit einem Thermopolster, verstellbarer Rückenlehne und justierbaren Füßen ausgestattet sein. Damit man allen Unebenheiten im Gelände gerecht werden kann.
Kauft hierbei möglichst keine Plastikstühle oder ähnlichen Mis… Euer Rücken wird es Euch danken.
Gute Stühle gibts bereits ab 40 EUR.
Nach dem Drill muss der Karpfen sicher gelandet werden. Ihr solltet nur ganz spezielle Karpfenkescher verwenden. Die Bügellänge sollte mindestens 100 cm betragen und ist beispielsweise in Österreich an einigen Seen Vorschrift. Viele von Euch werden bei der Ausübung des Hobbys nicht auf catch & release verzichten, daher brauchen wir auch eine entsprechend große Abhakmatte auf die wir den Fisch nach der Landung legen und versorgen können. Meist ist der Karpfen nach einem anstrengenden Drill richtig „ausgepowert“, daher verwendet man die Abhakmatte auch dafür den Fisch wieder seinem Element zu übergeben und ihn dabei so lange zu stabilisieren bis er problemlos davon schwimmen kann. Wenn wir den Fisch für kurze Zeit im Wasser hältern wollen, brauchen wir einen Karpfensack aus Nylon. Einige Hersteller bieten da eine gute Kombination aus Wiege- und Karpfensack an. Wenn Ihr gutes Gerät haben wollt, müsst Ihr für die drei Sachen schon ca. 150 EUR „hinblättern“.
Auch Tackle-Box genannt, birgt diese kleine Plastikschachtel, die großen Geheimnisse der Karpfenspezialisten. So mag man jedenfalls vermuten, wenn man sieht mit welchem Gehabe und Geheimniskrämerei einige Kollegen mit dieser Box umgehen.
Eines stimmt allerdings. So klein diese Box auch sein mag. Sie hat ein großes Fassungsvermögen und beinhaltet jede Menge Kleinteile, die wirklich nicht billig waren. Dort findet man alle Sorten von Boilienadeln, Bohrern, Stoppern. Unterschiedliche Vorfachschnüre in kleinen Dispencern, Plastikügelchen, Safety-Clips, Wirbel in unterschiedlicher Form, Silikonschläuche, kleine Bleie und, und, und…
Tackle-Boxen gibt es von den wichtigsten Herstellern, meist auch in der Fachgröße auf deren weitere Artikel zugeschnitten, allerdings zu häufig ex orbitanten Preisen von manchmal über 100 EUR. Ähnliche Boxen kann man in Fachgeschäften für den Handwerker (Bauhaus, OBI u.a.) schon ab 10 EUR bekommen.
Wenn man mehrere Tage und Nächte am Wasser verbringen will benötigt man diese beiden Sachen, also Karpfenliege und Schlafsack. Denn wer sich bekanntlich den ganzen Tag gut ausgeruht hat, der sollte nachts auch gut schlafen können ;-))
Auf eine stabile Konstruktion bei der Liege sollte geachtet werden. Insbesondere die Gelenke sollten nicht aus billigem Plastik sein, sondern aus Metall. Die Liegefläche sollte reißfest und gut vernäht sein.
Auch beim Schlafsack sollten wir auf die Billigmodelle verzichten. Wir haben 4 Jahreszeiten in denen wir unserem Hobby nachgehen, daher sollte auch der Schlafsack dafür ausgelegt sein. Mit einem „4 oder 5 Season-Schlafsack“ ist man auch gegen niedrige Nachttemperaturen gewappnet. Ob mit der 5. Jahreszeit jetzt das Angeln zu Fasching und Karneval gemeint ist, konnten wir noch nicht herausfinden, aber die Dinger heißen wirklich so.
Für die Liege müsst Ihr mit mind. 80 EUR für den Schlafsack mit ungefähr 100 EUR rechnen.
Meist fischen wir beim Karpfenangeln mit 2 Ruten. Natürlich können wir diese nicht ständig in der Hand halten, daher benutzen Carphunter einen Rod Pod. Wichtig beim Kauf ist, dass das Modell Standfestigkeit beweist, damit es nicht beim kleinsten Wind oder auch bei einem kräftigen Biss einfach umkippt. Auch sollte es Witterungsbeständig sein und nicht rosten. Besonders eigenen sich Modelle aus Edelstahl und aus Hartplastik.
Nicht erschrecken, aber so ein gutes Teil kostet bestimmt seine 200 bis 250 EUR.